PITBIKE MASTERS TENSFELD

Pitbike Masters - Erwachsene auf Kinder-Motorrädern

 

Zum dritten Mal in Folge findet am Samstagabend im Rahmen des ADAC MX Masters in Tensfeld ein Pitbike Rennen statt. Erwachsene auf Kinder-Motorrädern, ist das nicht albern?

 

Ob das ganze albern ist oder nicht, darf jeder gerne selbst beurteilen. Fest steht jedoch: allen Beteiligten bereitet es einen riesigen Spaß. Schon in den späten neunziger Jahren fuhren amerikanische Profi-Motocrosser bereits mit sogenannten Pitbikes – damals waren es oft Honda Z 50 – zum Spaß auf selbstgebuddelten „Backyard-Tracks“ in ihren Gärten mit und gegeneinander Rennen… gemütlich zum BBQ nebenbei. In den frühen 2000er kam dann der nächste große Pitbike- oder Minibike-Trend. Die 50 ccm Motoren wurden schnell mit größeren Zylindern versehen und es entstand eine richtige Industrie aus dem Trend mit vielen Zubehörfirmen, die eigene Rahmen, Federelemente, Auspuffanlagen und weitere Tuningteile produzierten. Es entstanden weltweit eigenständige Minibike-Rennserien, wo zum Teil um gar nicht so geringe Preisgelder gefahren wurde. Neben den Rennen gab es auch Freestyle-Minibiker, die mit ihren motorisierten Fahrzeugen dann Tricks wie die BMXer vollführten und damit auch backflippend in Skateparks und Jump-Spots unterwegs waren.

 

Wer sich nun fragt, was daran so viel Spaß macht, auf einem unterdimensionierten Fahrzeug mit wenigen PS Leistung zu fahren, dem sei gesagt: durch die geringe Leistung der hubraumschwachen Viertakter gleicht sich das Fahrlevel viel mehr an als bei den großen MX-Maschinen. Vermutlich niemand ist von drei bis fünf PS Spitzenleistung einer Halbautomatik-Maschine überfordert. Auf einem mit Hütchen abgesteckten simplen Kurs auf einer ebenen Wiese, kommt es auch nicht darauf an, wer am besten Springen, über Bodenwellen rattern und mit viel Kurventempo umgehen kann. Die Einfachheit macht den Spaß aus! Es ist ein bisschen wie mit den besten Freunden einen Abend lang in leistungsschwachen Mietkarts Kartfahren zu gehen: Am Ende gibt es viele Geschichten über wilde Überhol- und Ausbremsversuche zu erzählen, keiner hat sich verletzt und alle haben etwas zum Lachen.

 

Nachdem es eine Zeit lang ruhiger im Pitbike-Sektor wurde, kam vor drei bis vier Jahren wieder Schwung in die Sache. Statt auf den sehr kleinen 50 oder 88 ccm Viertaktern mit 10 oder 12 Zoll Rädern, die man aufwändig umbauen musste, um als Erwachsener Spaß damit zu haben, werden inzwischen eher die 110 ccm-Varianten, die dann schon vorne 14- und hinten 12-Zoll Räder besitzen, verwendet. Das Fahren ist dadurch etwas weniger kipplig, als großer Mensch findet man etwas besser Platz drauf und es ist auch kein großer Bedarf an Umbaumaßnahmen mehr nötig, um wie in „alten Zeiten“ entspannt mit wenigen PS um die Wette zu fahren und Spaß zu haben. Und um den gemeinsamen Spaß mit etwas Rennluft geht es auch in Tensfeld wieder beim Pitbike Rennen. Damit es nicht zu ernst wird, sind Fahrer, die an den „richtigen“ Rennen teilnehmen, ausgeschlossen und es handelt sich um einen Team-Wettbewerb. Drei Fahrer bilden ein Team, nach jeweils drei Runden erfolgt in der Box der Fahrerwechsel und es wird auf nur einem Motorrad gefahren. Neben der Rennwertung gibt es noch weitere Zusatz-Awards wie „bester Sturz“, „bestes Kostüm“ und viele mehr, die für Gaudi sorgen dürften. 

 

Text+Bild: ADAC-SH

Kommentar schreiben

Kommentare: 0