Der ADAC MX Bundesendlauf fand in diesem Jahr in Frankenbach, einem Stadtteil von Heilbronn, statt. Das bedeutete für uns Schleswig-Holsteiner, dass wir bei Rückkehr durchschnittlich 1500km mehr auf dem Tacho hatten, für Familie Wecke von der Insel Sylt sogar 1800Km.
Bereits am Freitag reisten die „Nordlichter“ an und zum Mittag stand der Teambereich. Die Strecke war ein ungewohntes Terrain für unsere Fahrer, denn derartigen Lehmboden findet man in unseren Regionen selten. Der viele Regen, der dort in den letzten Tagen gefallen war, hatte die Strecke in eine klebrige Schlammwüste verwandelt. Besonders unsere 50er und 65er Fahrer hatten so ihre Bedenken. Aber bereits bei der gemeinsamen, teaminternen Streckenbegehung keimte Hoffnung auf. Sollte es trocken bleiben, könnte alles gut werden. Freitagabend dann die Papier- und Technische Abnahme, die ohne Probleme verlief. Nach der Teambesprechung konnte zum gemütlichen Teil, dem gemeinsamen Grillen übergegangen werden.
Samstagmorgen mussten als erstes die 125er Piloten auf die Strecke und danach wurde deutlich, dass eines der wichtigsten Geräte am WE der Hochdruckreiniger werden würde. Mit Mika Engeland auf Platz 4, Kjell Wendt auf 7 und Fiete Radbruch auf 9 konnten unsere Fahrer aber zeigen, dass sie sich nicht verstecken brauchen. Bei weiter abtrockender Strecke ging es mit den 85ern weiter und auch hier waren Viola Wendt auf Platz 11, Brian Wecke auf 15, Alexander Kühl auf 16 und Leif Tabel auf 24 durchaus aussichtsreich dabei. Noch besser wurde die Strecke bei den 65ern und auch dort konnte besonders Simon Elsass mit Platz 4 ein Ausrufungszeichen setzen. Bosse Hansen kam in diesem starken Feld auf Platz 15. Dann kamen die 50er auf verkürzter Strecke und auch hier kamen unsere Fahrer Jakob Vahlbruch und Finn Böckmann trotz Maschinenproblemen auf die Plätze 15 und 17. So gingen wir zuversichtlich und erwartungsvoll in die Mittagspause und freuten uns auf die anschließenden Pflichttrainings.
In der Pause gab es dann unerwartet derart viel Regen, dass alles Weitere was auf der Strecke passierte aus sportlicher Sicht ein Lotteriespiel war und schwer zu bewerten ist. 65er und 50er Klasse wurde für Samstag gestrichen, Pflichttraining 85er aufgrund von Problemen in der Zeitnahme abgebrochen. , 1. Halbfinale 125er aufgrund von Wolkenbruch/Gewitter abgebrochen (Fiete war auf P3!). Das war es am Samstag und wir gingen zum gemütlichen Teil über, der Veranstalter leider auch. Für den nächsten Tag wurde ein sehr optimistischer Zeitplan erstellt.
Sonntag dann das erneute Drama. An der Strecke wurde kein Handschlag getan und auch die Zeitnahme hatte die freie Zeit seit Samstag 17.00 Uhr nicht genutzt. Es wurde morgens nach gestartetem Training probiert, die Zeitnahme funktionierte wieder nicht und so wurde sofort wieder abgebrochen. Eine Gruppe der 85er fuhr dann, ein Training auf einer verkürzten Strecke. Bei einem Meeting der Teamleiter wurde dann bekanntgegeben, dass die 125er ein Finale, die 85er drei Halbfinale und ein Finale auf der verkürzten Strecke (Rundenzeit im Finale 39!!! sec.) fahren.
Die 50er/65er wurden auch für den Sonntag gestrichen!
Bei dem 125er Finale auf der kompletten Strecke kämpften sich Fiete und Kjell dann sehr tapfer durch den Schlamm und konnten mit Platz 10 und 12 überzeugen. Bei den 85ern erwischten Alexander und Brian im Halbfinale leider die absolut stärkste Gruppe und konnten sich nicht für das Finale qualifizieren. Brian wurde 7. Und Alexander 9. Aufgrund der verkürzten Strecke kamen nur sechs Fahrer pro Halbfinale ins Finale. Die herausgegebene Mannschaftswertung spiegelt absolut nicht die Stärken der Mannschaften wider. Wir wurden auf Platz 11 von 16 Mannschaften gewertet.
Alles in allem war es in vielen Belangen nicht das, was man sich unter einem Bundesendlauf vorstellt. Für das Wetter kann kein Veranstalter etwas, man kann aber durchaus Vorkehrungen treffen und alles dafür tun, dass bei nahezu jeder Witterung gefahren werden kann. Nicht nur aus unserem Team wurden Stimmen laut, dass man bei entsprechendem Bahndienst und funktionierender Zeitnahme, am Sonntag durchaus am Sonntag ein Rennprogramm mit allen Klassen hätte durchziehen können.
Das würde Teilnehmern wie uns unendlich viel Aufwand und viele Kosten ersparen, ganz abgesehen von den enttäuschten Kindern, die sich auf Racing gefreut und vorbereitet hatten.
Wir waren uns am Ende einig, dass unser Team das Beste daraus gemacht hat. Es war ein toller Zusammenhalt und uns wurde auch von außenstehenden bescheinigt, dass wir vom Auftritt her einen Podiumsplatz verdient hätten.
Text und Fotos: (c) Holger Zankel
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